Das Leben in Deutschland ist für viele junge Menschen, insbesondere für junge Menschen mit Migrationsgeschichte eng mit Diskriminierungserfahrungen verbunden. Die Jugendmigrationsdienste unterstützen und begleiten als Teil der Jugendsozialarbeit aktiv die notwendigen Bewältigungsprozesse. Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit setzt sich dafür ein, Antidiskriminierungsberatung im Rahmen der Jugendsozialarbeit fachlich weiterzuentwickeln und darüber hinaus Fachstellen und Beratungsstrukturen der Antidiskriminierungsberatung bundesweit zu implementieren und zu verstetigen.
Die massiven Folgen der Corona-Pandemie werden für benachteiligte junge Menschen nun immer deutlicher. Wie nach der Finanzkrise 2009 ist davon auszugehen, dass sich das Ausbildungsplatzangebot nachhaltig verringern wird. Ein geringeres Ausbildungsplatzangebot verschärft insbesondere die Situation von jungen Menschen ohne oder mit niedrigen Schulabschlüssen und erhöhtem Unterstützungsbedarf im Übergang Schule-Beruf. Hier ist dringend ein erweitertes Angebot von außerbetrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten gefordert, so dass in dieser besonderen Zeit allen jungen Menschen eine Berufsausbildung ermöglicht werden kann.
Wie die Jahre zuvor wird der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit auch bei der ersten digitalen Ausgabe des DJHT vertreten sein. Unter dem Motto „Jugendsozialarbeit trotz(t) Corona!“ gibt es an unserem Messestand spannende Beiträge zu entdecken, wie junge Menschen und Fachkräfte der Jugendsozialarbeit die Zeit im Lockdown wahrnehmen und verarbeiten. In Form von Film, Podcast und Zeitschrift zeigen und berichten wir, welche neuen kreativen Methoden entwickelt worden sind, um weiterhin in Kontakt zu bleiben und sich nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei wird zum einen deutlich wie herausfordernd die Pandemie vor allem für benachteiligte Jugendliche ist. Zum anderen zeigt sich aber auch, wie viele gute Ideen schon jetzt entwickelt wurden, die auch über die Zeit des Lockdowns hinaus einen Mehrwert für die Jugendsozialarbeit haben werden.
Pressemitteilung: 17. Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag – DIGITAL. Wir sind dabei! (05/2021)
Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit unterstützt den Aufruf des Initiativkreises von: www.forum-transfer.de, der Plattforum für die Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten von Corona, und seine darin enthaltene Warnung vor einer Entkoppelung von Jugendlichen in diesen Pandemiezeiten.
Die Jugendsozialarbeit steht aktuell mehr denn je in der Verantwortung, wenn es um die Bewältigung der gegenwärtigen sozialen und politischen Veränderungen geht. Politische Bildung und Demokratiebildung betreffen dabei alle jungen Menschen. Der 16. Kinder- und Jugendbericht fordert vor diesem Hintergrund, den Fachdiskurs der Jugendsozialarbeit und der politischen Bildung stärker miteinander zu verschränken und Kooperationen zu vertiefen. (BMFSFJ, 16. Kinder- und Jugendbericht „Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter 2020, S.494). Dieser wurde heute im Rahmen der AGJ-Fachtagung einer breiten Fachöffentlichkeit präsentiert. Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit befürwortet, dass die Stärkung der politischen Bildung in der Jugendsozialarbeit vom Maßnahmenkatalog des Kabinettsausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus aufgegriffen wurde. Aufbauend auf dieser Absichtserklärung fordert er eine systematische und institutionelle Verankerung von politischer Bildung in der Jugendsozialarbeit.