Parlamentarischer Abend am 01. März 2023

Thema des vom Paritätischen Gesamtverband für den Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit organisierten Parlamentarischen Abend am 01. März 2023 war die „Ausbildungsgarantie“. Die Bundesregierung will dieses Vorhaben mit dem Entwurf eines Weiterbildungsgesetzes auf den Weg bringen und so die Ausbildungschancen junger Menschen verbessern. Beim Parlamentarischen Abend wurde die Leitfrage diskutiert, ob die Ausbildungsgarantie „inklusiv genug“ ausgestaltet ist. Wird mit dem Entwurf eines Weiterbildungsgesetzes deutlich, dass alle jungen Menschen Unterstützung erhalten und Wege finden, um den Sprung in eine Berufsausbildung zu schaffen? Dass die Ausbildungsgarantie dies zu leisten vermag, ist der Anspruch des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit gegenüber den politischen Entscheider*innen. Hierzu diskutierten nach der Begrüßung durch Tom Urig (Sprecher des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit)

  • Jens Peick MdB (SPD-Bundestagsfraktion)
  • Beate Müller-Gemmeke MdB (Fraktion Bündnis 90/die Grünen im Bundestag)
  • Dr. Stephan Seiter (FDP-Bundestagsfraktion)
  • Jessica Tatti MdB (Fraktion Die LINKE im Bundestag)
  • Barbara Klamt (ejsa Bayern und Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaften Jugendsozialarbeit), Olaf Rother (Internationaler Bund) und Ludger Urbic (BAG KJS) für den Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit.

Moderiert wurde das Gespräch von Tina Hofmann (der Paritätische Gesamtverband). Die Diskussion zeigt, dass es zwischen den Vertreter*innen der Ampelkoalition noch erheblichen Klärungsbedarf zu Definition und Inhalten einer „Ausbildungsgarantie“ gibt. So wurde die Frage, was ein Jugendlicher mit Hauptschulabschluss, der sich über viele Monate hinweg erfolgslos um einen Ausbildungsplatz bemüht hat, von der „Ausbildungsgarantie“ konkret zu erwarten hätte, unterschiedlich beantwortet. Für Beate Müller-Gemmeke würde mit der „Ausbildungsgarantie“ eine verlässliche individuelle Begleitung im Vorfeld und während einer Berufsausbildung gewährleistet. Jens Peick betonte demgegenüber: „Ausbildungsgarantie“ bedeutet letztlich, dass alle Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen, einen bekommen. Demgegenüber stellte Prof. Dr. Stephan Seiter MdB eine verbesserte Unterstützung junger Menschen bei der Mobilität heraus, nahm aber auch Eltern und Lehrer in die Pflicht, denn dort sollten sich junge Menschen Unterstützung holen. Für Jessica Tatti sollte von der  „Ausbildungsgarantie“ eine klare Botschaft an junge Menschen ausgehen: „Du bist gewollt und hast Fähigkeiten. Dieses Gesetz unterstützt Dich zuverlässig, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen“.

Gez. Tina Hofmann, 07.03.2023