Deutschland ist seit vielen Generationen von Einwanderung geprägt, Geflüchtete suchen Sicherheit in Deutschland. Menschen mit Zuwanderungserfahrungen tragen mit ihren vielfältigen Perspektiven, Wertvorstellungen und Biografien zur gesellschaftlichen Entwicklung bei. Deutschland ist eine postmigrantische Gesellschaft, die sich kontinuierlich im Wandel befindet und durch Migration sowie die Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungserfahrung aktiv mitgestaltet wird.
Junge Menschen, die selbst oder deren Familie Zuwanderungserfahrungen gemacht haben, sei es in der eigenen Lebensgeschichte oder in vorangegangenen Generationen, wachsen oft mit spezifischen Herausforderungen auf, die ihre Lebensrealität beeinflussen. Dazu gehören sprachliche Barrieren, aufenthaltsrechtliche Unsicherheiten, Schwierigkeiten im Bildungssystem sowie eingeschränkter Zugang zu Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten. Sie sind häufig mit Erfahrungen von Diskriminierung, Rassismus und gesellschaftlicher Ausgrenzung konfrontiert, die ihre Integration und persönliche Entwicklung zusätzlich erschweren.
Die Federführungsgruppe junge Menschen mit Zuwanderungserfahrung besteht aus Vertreter:innen verschiedener Fachverbände für Jugendsozialarbeit und setzt sich auf Bundesebene fachpolitisch dafür ein, dass die Interessen junger Menschen mit Zuwanderungserfahrungen innerhalb der Jugendsozialarbeit, aber auch in der breiteren Öffentlichkeit Gehör finden und gestärkt werden. Dies geschieht insbesondere durch fachlichen Austausch, Veranstaltungen und Vernetzung mit relevanten Akteuren. Die Federführungsgruppe entwickelt und diskutiert Konzepte, die darauf abzielen, bestehende Strukturen der Jugendsozialarbeit weiterzuentwickeln und bedarfsgerechte Angebote für diese Zielgruppe zu fördern. Sie unterstützt Fachkräfte und Institutionen dabei, migrationssensible und diskriminierungskritische Ansätze in ihre Arbeit zu integrieren.
Angesichts der zunehmenden gesellschaftspolitischen Polarisierung bleibt es eine zentrale Aufgabe, junge Menschen mit Zuwanderungserfahrung, nachhaltige fachpolitische Strategien zur Unterstützung und Integration dieser jungen Menschen zu entwickeln und der Öffentlichkeit aktuelle Einblicke in die Chancen und Herausforderungen der Jugendsozialarbeit mit dieser Zielgruppe zu geben. Nur so kann eine inklusive Gesellschaft gestaltet werden, in der alle jungen Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft – gleiche Chancen auf Bildung, Ausbildung, Arbeit und soziale Teilhabe erhalten.