Die Jugendmigrationsdienste (JMD) haben als Angebot der Jugendsozialarbeit in erster Linie die Aufgabe, Jugendliche und junge Menschen mit Migrationshintergrund, die Unterstützung am Übergang von Schule zu Ausbildung und Beruf benötigen, mit dem Verfahren des Case Managements und dem Instrument des individuellen Integrationsförderplans zu beraten und zu begleiten.
Als Teil des migrationsspezifischen Beratungsangebots nach § 45 des Aufenthaltsgesetzes (AufenthG) bieten die JMD darüber hinaus für alle jungen Menschen mit Migrationshintergrund auch die sozialpädagogische Begleitung vor, während und nach den Integrationskursen des Aufenthaltsgesetzes und den Sprachkursen auf der Grundlage der Richtlinien Garantiefonds Hochschule (GF-H) an. Die JMD beraten Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, insbesondere in Fragen der Bildung und Ausbildung ihrer Kinder, und beteiligen sich aktiv an der Vernetzung der Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene in den Sozialräumen. Dabei kooperieren sie mit anderen relevanten Diensten und Einrichtungen. Sie nehmen eine Anlauf-, Koordinierungs- und Vermittlungsfunktion für die Zielgruppe, junge Menschen mit Migrationshintergrund, wahr und initiieren und begleiten die interkulturelle Öffnung der Einrichtungen und Dienste in sozialen Handlungsfeldern.
Die Dokumentation der Arbeit der JMD erfolgt fortlaufend mithilfe der Dokumentationssoftware „JMD i-mpuls“, die vom Servicebüro Jugendmigrationsdienste betreut wird. Für jeden Case Management-Fall ist eine elektronische Fallakte zu führen. Die datenschutzrechtlichen Bestimmungen werden eingehalten.
Informationen über die Jugendmigrationsdienste und ihre Arbeit werden auf dem Portal der Jugendmigrationsdienste zur Verfügung gestellt.
www.jugendmigrationsdienste.de
Modellprojekt „jmd2start“:
Junge Geflüchtete, die nach Deutschland kommen, brauchen persönliche, lebensnahe und kompetente Unterstützung: Das Modellprojekt „jmd2start – Begleitung für junge Flüchtlinge im Jugendmigrationsdienst“ stärkt ihren Zugang zu Bildung, Arbeit und gesellschaftlicher Teilhabe. An bundesweit 24 Modellstandorten wurden Geflüchtete zwischen 12 und 27 Jahren durch die Jugendmigrationsdienste (JMD) beraten und begleitet. Von 2015 bis Ende 2017 wurde dieses Modellprojekt aus dem Kinder- und Jugenplan des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördet.
www.jmd2start.de
Bericht des Projekts jmd2start
Modellprojekt „Jugendmigrationsdienst im Quartier“(JMD-iQ)“:
Im Modellprojekt JMD-iQ wird an 16 Modellstandorten erprobt, wie die Lebenssituation der Bewohner_innen verbessert und das soziale Zusammenleben gestärkt werden kann. Die Modellstandorte befinden sich in aktuellen bzw. ehemaligen Gebieten der „Sozialen Stadt“ und sind in bestehenden JMD eingerichtet. JMD-iQ wird von Juli 2017 bis Dezember 2021 durch das BMUB und das BMFSFJ gefördert. Im Rahmen des Modellprojekts werden strukturelle Veränderungsprozesse angestoßen sowie Zugangsbarrieren zu sozialen Diensten und zu Angeboten im Quartier identifiziert und abgebaut. Die Bewohner_innen des Quartiers sollen dabei aktiviert und beteiligt gefördert werden. Die bestehenden Netzwerke und Kooperationen zwischen JMD, Quartiersentwicklung und relevanten Partnern werden dafür ausgebaut. In Mikro-Projekten werden bedarfsgerecht strukturelle bzw. themenorientierte Angebote im Quartier entwickelt und umgesetzt.
Jugendmigrationsdienste im Quartier
Weiterführende Links
Onlineberatung für junge Migranten/-innen – mehrsprachig, anonym und kostenlos
Beratung zur Vorintegration von jungen Menschen auf der Türkei
Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule (GF-H)