Jugendsozialarbeit in der Einwanderungsgesellschaft

Die Zielgruppen der Jugendsozialarbeit zeichnen sich durch große Heterogenität aus. Ein Vielfaltsmerkmal ist der sogenannte Migrationshintergrund. Zu dieser Zielgruppe gehören einerseits junge Menschen, die aufgrund eigener Flucht oder Migration neu in Deutschland sind, andererseits junge Menschen der zweiten oder dritten Zuwander_innengeneration, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Beide Gruppen sind bereits in sich heterogen und begegnen jeweils spezifischen Ausgrenzungs- und Diskriminierungsmechanismen. Für die einen hat der Seiteneinstieg in die schulische und berufliche Bildung die größte Priorität für ihre gesellschaftliche Teilhabe. Für die anderen erschwert die strukturelle Diskriminierung im Bildungs- und Ausbildungssystem die Umsetzung von Chancengerechtigkeit. Die Jugendsozialarbeit hat beide Gruppen mit Ihrem spezifischen Bedürfnissen im Blick, ohne diese gegeneinander auszuspielen. In der aktuellen gesellschaftlichen Situation ist sowohl die gesellschaftliche Integration von jungen Menschen mit Fluchterfahrung nach wie vor eine drängende Aufgabe. Die Diskriminierungs- und rassismuskritische Jugendsozialarbeit ist jedoch genauso gefordert, ihre Haltung, Konzepte und Methoden laufend zu verbessern, um jungen Menschen die gleichberechtigte Teilhabe an gesellschaftlichen Ressourcen zu ermöglichen.

Für die Jugendsozialarbeit steht fest, junge Menschen mit Migrationsgeschichte sind in erster Linie junge Menschen. Auf ihrem Weg des Erwachsenwerdens müssen sie drei Kernaufgaben bewältigen, die der 15. Kinder- und Jugendbericht identifiziert hat: Qualifizierung, Verselbständigung und Selbstpositionierung.

Bei Kindern und Jugendlichen aus Einwandererfamilien ist die Ausgangslage zur Bewältigung dieser Kernaufgaben höchst komplex und braucht zum Teil Hilfestellungen von Angeboten der Jugendsozialarbeit, um Chancengerechtigkeit sicher zu stellen.

Die Trägerorganisationen der Jugendsozialarbeit unterstützen junge Menschen mit  Migrationsgeschichte beim Zugang zu Bildungs- und Ausbildungsangeboten und setzen sich für die diversitätsorientierte Organisationsentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe ein.

Spezifische Intergrationshilfe für junge Menschen mit Migrationserfahrung zwischen 12 und 27 Jahren sind beispielweise die Angebote der Jugendmigrationsdienste oder auch jugendspezifische Sprachförderung, sogenannte Integrationskurse.

www.jugendmigrationsdienste.de

Veröffentlichungen des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit

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