Pressemitteilungen 2016
„BILDUNGSCHANCEN FÜR ALLE JUNGEN MENSCHEN VERBESSERN – BILDUNGSGERECHTIGKEIT STEIGERN!“
KOOPERATIONSVERBUND JUGENDSOZIALARBEIT BEWERTET DIE PISA-ERGEBNISSE 2015
Berlin, 6. Dezember 2016. Sind wir auf gutem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland? Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit bezweifelt dies sehr. Zwar bescheinigen die heute vorgestellten PISA-Ergebnisse 2015 Deutschlands Bildungssystem auf den ersten Blick einige positive Entwicklungen. So sind die getesteten 15-Jährigen im Schnitt besser als in früheren Jahren in der Lage, auch komplexe Aufgaben der Lebensbewältigung zu lösen. Ein genauerer Blick auf die Ergebnisse jenseits der Rankingtabelle zeigt jedoch, dass sich beim Thema Chancengerechtigkeit wenig geändert hat: „Noch immer ist es außergewöhnlich stark von der sozialen Herkunft abhängig, wie erfolgreich ein junger Mensch seine Schullaufbahn meistert“, so Christiane Giersen, die Sprecherin des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit. „Als Jugendsozialarbeit wollen wir dies nicht akzeptieren! Ohne adäquaten Schulabschluss bleiben junge Menschen meist chancenlos beim Übergang in das Berufs- und Erwachsenenleben.“
In den Ergebnissen der sechsten PISA-Erhebung heißt es: „Die Analyse zeigt auch diesmal, dass es in Deutschland einen deutlichen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Eltern und dem naturwissenschaftlichen Kompetenzniveau der fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler gibt.“ Somit „bleibt das Bemühen um eine Verringerung sozialer Disparität beim Kompetenzerwerb und bei der Bildungsbeteiligung nach wie vor eine vorrangige bildungspolitische Aufgabe.“ Signifikant benachteiligt seien auch weiterhin junge Menschen mit Zuwanderungshintergrund. Bei ihnen seien bis zu dreiviertel geringere Kompetenzen einer Kompetenzstufe festgestellt worden im Vergleich zu Fünfzehnjährigen ohne Zuwanderungshintergrund.
„Es muss Aufgabe der Schule sein, durch verbindliche und pädagogisch hochwertige Bildungsangebote herkunftsbedingte Benachteiligungen zu minimieren. Übergänge müssen entsprechend gestaltet werden“, so Giersen. Die niedrigschwelligen Angebote der Schulsozialarbeit tragen entscheidend dazu bei, herkunftsbedingte Nachteile auszugleichen und Chancengleichheit zu erhöhen. „Der flächendeckende Ausbau der Schulsozialarbeit an allen Schulformen muss gerade mit Blick auf die PISA-Ergebnisse forciert werden!“ fordert Giersen.
Die Pressemitteilung finden Sie unten zum Download.
Im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit haben sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS), die Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit (BAG ÖRT), DER PARITÄTISCHE Gesamtverband (DER PARITÄTISCHE), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Internationale Bund (IB) zusammengeschlossen. Sein Ziel ist es, die gesellschaftliche und politische Teilhabe von benachteiligten Jugendlichen zu verbessern.
„Bildungsgerechtigkeit steigern!“ (417kB)
Weitere Informationen:
„WIE LÖSEN WIR DIE INTEGRATIONSAUFGABE?“
EXPERT_INNEN BERATEN ÜBER EIN GESAMTKONZEPT UND ZEIGEN GELUNGENE BEISPIELE AUS DER PRAXIS DER JUGENDSOZIALARBEIT
Berlin/Frankfurt am Main, 10. Oktober 2016. Welche Aufgaben und Herausforderungen stellen sich für die Jugendsozialarbeit in der Einwanderungsgesellschaft? Wo findet man interessante und hilfreiche Handlungsansätze aus der Praxis? Wie kann Jugendsozialarbeit zu einem vernetzten Handeln vor Ort beitragen und dieses mitgestalten? Wie erreichen wir ein abgestimmtes Handeln von Kommunen, Landes- und Bundesebene? Diese Fragen stehen am 11. Oktober in Frankfurt am Main im Mittelpunkt der Fachtagung „Jugendsozialarbeit in der Einwanderungsgesellschaft – Wie lösen wir die Integrationsaufgabe?“
Die Veranstaltung, die im Rahmen des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit von der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit in Kooperation mit der Diakonie Hessen durchgeführt wird, bietet Trägervertreter_innen und Fachkräften aus der Jugendsozialarbeit, Akteur_innen aus den Kommunen und Entscheider_innen aus der Politik auf Landes- und Bundesebene die Möglichkeit der fachlichen Auseinandersetzung. „Alle jungen Menschen haben – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus – ein Recht auf Zugänge zu Bildung und Ausbildung“, so Christiane Giersen, die Sprecherin des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit. „Ihr individueller Unterstützungsbedarf muss fachlich erhoben und angemessen berücksichtigt werden, wenn wir umfassende Teilhabe sichern wollen – und dabei geht es nicht nur um die berufliche, sondern auch um ihre soziale und gesellschaftliche Integration.“
Neben notwendigen Investitionen in Ausbau und Qualifizierung des Bildungs- und Berufsbildungssystems sowie der Sprachförderung müssen im Rahmen eines integrativen Gesamtkonzeptes die soziale Infrastruktur und Angebote der Jugendsozialarbeit ausgebaut werden. Dazu gehört nach Ansicht der Bundesorganisationen der Jugendsozialarbeit auch ein Ausbau der sozialpädagogischen Begleitung junger Geflüchteter, insbesondere im Rahmen der schulischen und beruflichen Bildung, aber auch bereits während der Sprachförderung. Nur so können Übergänge in Ausbildung und Arbeit individuell abgesichert werden.
Wie Jugendsozialarbeit zu einer gelingenden Integration beitragen kann, zeigen verschiedene Praxisbeispiele aus den Bereichen Teilhabe, Lernen, Wohnen und Arbeiten.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Tagungsprogramm sowie dem Positionspapier des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit „Geflüchteten jungen Menschen Teilhabe, Bildung und Ausbildung ermöglichen!“
Die Pressemitteilung finden Sie unten zum Download.
Im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit haben sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS), die Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit (BAG ÖRT), DER PARITÄTISCHE Gesamtverband (DER PARITÄTISCHE), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Internationale Bund (IB) zusammengeschlossen. Sein Ziel ist es, die gesellschaftliche und politische Teilhabe von benachteiligten Jugendlichen zu verbessern.
„Wie lösen wir die Integrationsaufgabe?“ (421kB)
Positionspapier „Geflüchteten jungen Menschen Teilhabe, Bildung und Ausbildung ermöglichen!“ (351kB)
Weiterführender Link:
www.bagejsa.de/handlungsfelder/jugendsozialarbeit-in-der-einwanderungsgesellschaft/
Weitere Informationen:
„AKTIV FÜR DEMOKRATIEERZIEHUNG UND MENSCHENRECHTSBILDUNG!“
KOOPERATIONSVERBUND JUGENDSOZIALARBEIT GEGEN DISKRIMINIERUNG UND FREMDENFEINDLICHKEIT
Berlin, 17. Juni 2016. Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Angesichts der aktuellen Diskussionen um die Aufnahme und das Bleiberecht von geflüchteten Menschen in Deutschland ruft der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit zu einem solidarischen Miteinander in der Gesellschaft auf. „Wir positionieren uns klar gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit“, so Christiane Giersen, die neugewählte Sprecherin des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit. „Die Zunahme von verbalen und tätlichen Angriffen auf geflüchtete Menschen betrachten wir mit großer Sorge. Gleichzeitig sehen wir das großartige bürgerschaftliche Engagement und sind der Überzeugung, dass Investitionen in Unterstützungsangebote zur sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe beitragen.“
Die Angebote und Leistungen der Jugendsozialarbeit sind ein Beitrag dazu, junge Menschen darin zu bestärken, Vorurteile zu verringern und Diskriminierung entgegenzuwirken. Partizipation, Gerechtigkeit, Förderung von Verantwortungsübernahme, Autonomie und Geschlechtergerechtigkeit sind in der Jugendsozialarbeit praktizierte Werte und Prinzipien – alle jungen Menschen müssen daran teilhaben. Die Fachkräfte der Jugendsozialarbeit unterstützen junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung und ihrem Kompetenzerwerb, damit sie ihren Weg durch das Bildungssystem und in den Beruf finden.
„Wir leben in einer Gesellschaft, die durch Vielfalt geprägt ist. Gutes Zusammenleben müssen wir immer wieder gemeinsam aushandeln und gestalten“, so Giersen. „Dazu sollen die Angebote der Jugendsozialarbeit junge Menschen befähigen und eine Basis für Anerkennung und Akzeptanz schaffen!“
Die Pressemitteilung finden Sie unten zum Download.
Im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit haben sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS), die Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit (BAG ÖRT), DER PARITÄTISCHE Gesamtverband (DER PARITÄTISCHE), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Internationale Bund (IB) zusammengeschlossen. Sein Ziel ist es, die gesellschaftliche und politische Teilhabe von benachteiligten Jugendlichen zu verbessern.
„Aktiv für Demokratieerzeihung und Menschenrechtsbildung!“ (322kB)
Weitere Informationen:
„INTEGRATION BRAUCHT EIN GESAMTKONZEPT!“
KOOPERATIONSVERBUND JUGENDSOZIALARBEIT FORDERT WEITERE INVESTITIONEN IN JUGENDHILFE, BILDUNG UND AUSBILDUNG
Berlin, 24. März 2016. Eine gute Ausbildung bietet die beste Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben, nachhaltige Integration und gesellschaftliche Teilhabe. Auch geflüchtete junge Menschen haben nach Art. 28 der UN-Kinderrechtskonvention Anspruch auf Bildung. Daher fordert der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit statusunabhängige Angebote der sprachlichen, schulischen und beruflichen Förderung sowie weitere finanzielle Investitionen, um ausreichende Unterstützung durch die Jugendsozialarbeit für junge Geflüchtete sicherzustellen. „Völlig unabhängig davon, wie lange diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland leben, haben auch sie selbstverständlich Anspruch auf die Leistungen der Jugendhilfe und der Jugendsozialarbeit“, so Klaus Wagner, stellvertretender Sprecher des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit. „Es ist unsere Aufgabe, förderliche Rahmenbedingungen für sie zu schaffen – wie für alle jungen Menschen mit Unterstützungsbedarf.“
Sprach- und Integrationskurse müssen demnach an die Bedarfe junger Menschen angepasst werden und vor allem in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Dringend sind die Wartezeiten für alle jungen Geflüchteten unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus und ihrem Herkunftsland zu verkürzen, damit sie so schnell wie möglich Zugang zur Schule und zur Ausbildungs- und Arbeitsförderung erhalten. Die Angebote der Jugendsozialarbeit (§ 13 SGB VIII) müssen im Rahmen einer kommunalen Infrastruktur zur Verfügung stehen, damit die jugendlichen Flüchtlinge eine verlässliche sozialpädagogische Begleitung und Beratung erhalten. „Wir fordern eine Bildungs- und Ausbildungsoffensive“, so Wagner. „Neben dem Schutz vor Abschiebung während der gesamten Bildungsphase sind mehr finanzielle Mittel für Sprachbildung, für bedarfsgerechte berufsorientierende und berufsvorbereitende Angebote sowie für die Beratung und Begleitung in Ausbildung notwendig.“
Die Pressemitteilung finden Sie unten zum Download.
Im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit haben sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS), die Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit (BAG ÖRT), DER PARITÄTISCHE Gesamtverband (DER PARITÄTISCHE), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Internationale Bund (IB) zusammengeschlossen. Sein Ziel ist es, die gesellschaftliche und politische Teilhabe von benachteiligten Jugendlichen zu verbessern.
„Integration braucht ein Gesamtkonzept“ (324kB)
Positionspapier „Geflüchteten jungen Menschen Teilhabe, Bildung und Ausbildung ermöglichen!“ (351kB)